Wie wir trainieren

Wir möchten dir einen Einblick geben, was dich bei uns erwartet. Ein solide strukturiertes Training, das dich Schritt für Schritt zum/zur (Wett-)Kämpfer*in macht. Unser Motto ist “Wir spielen nicht, wir fechten!”. Daher gibt es bei uns auch ein durchdachtes Konzept. Natürlich heißt das nicht, dass das Training keinen Spaß macht. Fechten macht schließlich immer Spaß.

Teil I: Ringen mit Dolch und langem Messer

Im Gegensatz zu Olympischem Fechten kommt man sich beim HEMA recht oft ziemlich nah. Dann geht es im Nahkampf weiter und das ganze sieht eher nach Ringen aus. Daher ist das auch die Grundlage bei uns.

Als erstes lernst du, stabil zu stehen und zu gehen, wenn jemant versucht, dich genau da dran zu hindern. Denn später werden die Gegner im Wettkampf versuchen, dich aus dem Gleichgewicht zu bringen. Gleichzeitig lernst du, wie du jemanden zu Fall bringen kannst und auch, wie du sicher fällst.

Du möchtest lieber Schwertkampf machen, anstatt zu Ringen? Fein. Deshalb nehmen wir recht zeitnah Waffen wie Dolche und lange Messer oder Schwerter hinzu. Kein Angst, alles sichere Trainingsgeräte und für Schutzausrüstung ist auch gesorgt.

Am Ende des ersten Teils wirst du einen Opponenten mit einer einhändig geführten Waffe angreifen und niederwerfen können. Du wirst dich gegen Angriffe verteidigen und sicher fallen können. Zugegeben, es wird auf einem Grundniveau sein, aber du wirst bereits über einen guten Satz an Fertigkeiten verfügen, um dein Training für dich zu individualisieren und dich stetig zu verbessern.

Teil II: Schwert und Buckler, Halbschwert

Da die Begriffe nicht unbedingt klar sind, hier zunächst ein kurze Erklärung. Ein Schwert ist wohl jedem ungefähr ein Begriff. Es ist eine einhändig geführte, zweischneidige, spitze Waffe (man könnte sagen, ein typisches Ritterschwert). Ein Buckler ist ein kleiner Rundschild mit einem Durchmesser von ca. 30cm. Das Halbschwert, oder auch Kurzschwert genannt, ist eigentlich keine Waffe. Es ist ein Langes Schwert, das mit einer Hand am Griff und mit der anderen in der Hälfte der Klinge gefasst wird, was Vorteile im Nahkampf und gegen Rüstungen bietet.

In jedem Fall geht es im zweiten Teil darum, Waffen in beide Hände zu nehmen. Das sichere Hantieren mit einer Waffe in beiden Händen ist essentiell, um sich nicht mit seinem Gegner zu verknoten. Das wiederum geht schneller, als man denkt.

Nach Abschluss dieser Einheit wirst du mit einer oder mehreren Waffen in beiden Händen gedeckt angreifen und dir in verschiedenen Distanzen erfolgreiche Aktionen erarbeiten können.

Teil III: Langes Schwert

Im letzten Teil der Grundausbildung lernst du, mit einem langen Schwert zu fechten. Deutsches Langschwert war bis ins 16. Jh. populär. Es ist ein ca. 125cm langes, zweihändig geführtes Schwert. Die Quellen dazu stammen überwiegend aus dem deutschen Sprachraum und sind zumeist in frühneuhochdeutscher Schrift geschrieben.

Das Langschwert ist unsere eigentliche Wettkampfdisziplin. Hier beginnen wir zunehmend mit Elementen zu arbeiten, die auch aus dem Olympischen Fechten bekannt sind. Präzise Fechtaktionen und schnelle Beinarbeit stehen auf dem Plan. Dennoch wirst du überwiegend intuitiv lernen, wie die Waffe zu führen ist.

Zum Schluss wirst du in der Lage sein, verschiedene Distanzen im Gefecht gedeckt zu überbrücken und erfolgreich mit Hieb, Stich und Schnitt agieren. Du wirst sowohl aus der Distanz heraus als auch im Nahkampf wissen, was als nächstes zu tun ist.

Wie lange dauert das und was kommt danach?

Die drei Teile der Grundstufe dauern zusammen ca. 1 Jahr. Danach geht es ins reguläre Wettkampftraining über.

Ziel ist es, dich innerhalb der nächsten 8 Wochen fit für deinen ersten Wettkampf zu machen. Dazu trainieren wird Athletik, Fechten und deinen Kopf. Kampfsport bedeutet immer, sich einer Herausforderung zu stellen. Es ist mit vielen Emotionen verbunden und macht dehalb auch so unheimlich viel Spaß. Im Wettkampf steht uns unser Kopf mit unnötigen Gedanken und Gefühlen manchmal ein bisschen im Weg. Mentales Training ist fester Bestandteil bei uns.